
Liebe Leserinnen und Leser,
einst formulierte der Philosoph René Descartes in seinem Werk Meditationes de prima philosophia (1641) die berühmten Worte „Ich denke, also bin ich“. Dass wir Menschen im Laufe der Evolution die Gabe des Denkens mitbekommen haben, ist zum einen ein sehr großes Geschenk, allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss auch, dass wir mit dieser Gabe vernünftig umgehen sollten. Bezugnehmend auf die Gegenwart, scheint es nicht sehr weit gekommen zu sein mit der Vernunft.
Wenn ich mir so ansehe, wie es auf unserer blauen Kugel um uns ach so „Denkende Wesen“ bestellt ist, dann mache ich mir um unsere Kinder und deren Kinder ernsthaft Sorgen. Es lässt mich das Gefühl nicht los – und ich glaube, in diesem Fall damit nicht alleine zu sein – dass das „kleine Kind“ Mensch wieder kräftig an der Zündschnur zupft. Ja, es wird mir langsam zu heiß auf diesem Planeten. Jetzt muss ich mir schon überlegen, in welchem Land ich meinen Urlaub verbringe, ohne dabei seitenweise Formulare auszufüllen, unverschuldet im Gefängnis zu landen oder gar zufälligerweise in die Luft gesprengt zu werden. Wäre die Wissenschaft heute schon so weit, um mit Raumschiffen andere Planetensysteme mit lebensfreundlichen Bedingungen aufzusuchen, ich hätte schon ein Familienticket gebucht. Doch halt, das würde ja auch nichts bringen. Da ginge das ganze Theater ja wieder von vorne los. Wie Heuschrecken würden wir über die neu entdeckten Ressourcen herfallen und fingen wieder mit Konflikten an. Wir sollten mehr über unsere Spezies nachdenken als über sogenannte Aliens, die uns überfallen und ausbeuten könnten.
Der Mensch ist eben doch ein unverbesserliches Tier. Ach, wären wir doch besser Affen geblieben, oder sind wir einfach immer noch Affen, und zwar Affen, die vermeintlich denken können? Herr, lass Vernunft regnen! Es gibt – zumindest im Augenblick – nur diese eine Erde, und die Uhr tickt.
Einer geht noch: „Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf.“ (Platon, griechischer Philosoph 427 – 348 od. 347 v. Chr.)
Denken Sie mal darüber nach…
Ihr